Trowalisieren

Trowalisieren bedeutet Gleitschleifen. Dieses trennende Verfahren dient der Oberflächenbearbeitung meistens von metallischen Werkstücken.
Wie funktioniert Trowalisieren?
Das Gleitschleifen erfolgt in einem Behälter, in den die Werkstücke zusammen mit Chips (Schleifkörpern) und einem Zusatzmittel gegeben werden. Hinzu kommt das sogenannte Compound, eine wässrige Lösung. Der Arbeitsbehälter rotiert oder oszilliert danach, was eine Relativbewegung zwischen den Werkstücken und den Schleifkörpern auslöst. Dadurch erfolgt der Materialabtrag am Werkstück. In der Regel geht es darum, Kanten abzuschleifen. Dabei strebt man ein bestimmtes Oberflächenbild der Werkstücke an. Variationen sind bezüglich der Rauheit, des Materialabtrags und der Entgratleistung möglich. In technischer Hinsicht handelt es sich nicht durchweg um Schleifen, sondern oft auch um Polieren oder Läppen (Glätten). Die Bezeichnung des Vorgangs leitet sich vom Unternehmen Walther Trowal ab, das ihn zuerst entwickelte. Aus den Buchstaben Trommel-Walther – ein Synonym für das Gleitschleifen in der Trommel – wurde Trowalisieren.

Mögliche Bearbeitungen des Materials

  • Kantenverrunden und Entgraten
  • Schleifen
  • Entfetten, Entölen
  • Mattieren

Vorteile durch Gleitschleifen
Gegenüber der manuellen Bearbeitung bietet das Gleitschleifen mehrere Vorteile wie die höhere Effizienz, das Erzielen glatterer Kanten und Flächen und das gezielte Entfernen von Droplets bei beschichteten Werkzeugen. Auch Holzwerkstücke werden manchmal auf diese Weise bearbeitet, hier dient das Trommelverfahren auch zum Einfärben. Das technische Equipment besteht aus stählernen Arbeitsbehältern, die mit Gummi oder Polyurethan ausgekleidet sind, weil sonst sehr viel Lärm entstünde, des Weiteren aus dem Gleitschleifmittel und Schleifkörpern in verschiedenen Formen, mit höchst unterschiedlichen Abmessungen und aus diversen Materialien wie Kunststoff, Messing, Kupfer, Aluminium, Edelstahl oder Bronze. Wenn die Schleifkörper sehr klein sind, dringen sie auch in kleinste Nuten oder Bohrungen ein. Metallische Schleifkörper bauen die höchsten Schleifdrücke auf und erzielen damit die besten Oberflächenergebnisse, allerdings muss das Material der Schleifkörper zu dem der Werkstücke passen. Hinzu kommt, dass metallische Schleifkörper sehr wenig abrasiv (abtragend) wirken, sodass ein Schleifmittel nötig ist. Dieses legt sich zwischen das Werkstück und den Schleifkörper, auf diese Weise erfolgt der Abtrag.

Verschiedene Verfahren beim Trowalisieren
Die einzelnen Verfahren führen wahlweise zu einem kontinuierlichen oder (häufiger) diskontinuierlichen Gleitschleifen. Im Überblick lassen sich diese Verfahren unterscheiden:

Trommelgleitschleifen:

  • Trommelgleitschleifen: Die Trommel liegt oder ist geneigt, sie dreht sich um ihre Längsachse. Ihre Drehzahl bestimmt die Oberflächengüte und das Zeitspanvolumen.

Vibrationsgleitschleifen:

  • Vibrationsgleitschleifen: Hierbei vibriert der Behälter. Durch die Schwingungen lassen sich voluminöse und schwere Werkstücke bearbeiten. Der gesamte Inhalt der Trommel bewegt sich horizontal-schraubenförmig.

Tauchgleitspanen:

  • Tauchgleitspanen: Ein Greifer hält die Werkstücke fest, das Spanmittel umströmt sie in einem rotierenden, topfförmigen Behälter. Gleichzeitig muss das Werkstück bewegt werden, weil sich sonst hinter ihm eine Fahne (spanmittelfreie Zone) bildet. Tauchgleitspanen eignet sich nur für sperrige Werkstücke, denn es dauert lange und ist dadurch teurer.

Schleppschleifen:

  • Schleppschleifen: Hochwertige und empfindliche Werkstücke werden hierbei durch ein rotierendes Trägerkarussell geschleppt, das sie in die Chipsmasse eintaucht.

Trowalisieren durch Fliehkraft:

  • Trowalisieren durch Fliehkraft: Für mittelschwere Werkstücke kommen das Planeten- oder Teller-Fliehkraftspanen infrage, wobei die Trommelbewegung Fliehkräfte erzeugt, die zur Abrasion führen.