Elektrochemilumineszenz

Mit der Elektrochemilumineszenz steht ein leicht anwendbares, schnelles und aussagekräftiges Verfahren zur Verfügung, um Immunsuppressiva im Rahmen einer Organtransplantation optimal zu dosieren.

Quelle: http://www.heilpraxisnet.de/

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Problem der Abstoßung transplantierter Organe
Transplantierte Körperorgane betrachtet das Immunsystem als Fremdkörper und stößt diese ab, sofern nicht eine darauf ausgerichtete Behandlung erfolgt. Seit Langem bewährt haben sich hier Immunsuppressiva, darunter vor allem Cyclosporin. Es verhindert das Abstoßen eines transplantierten Organes durch das Immunsystem. Dafür ist die richtige Dosis von entscheidender Bedeutung: Einerseits muss sie hoch genug sein, um eine Organabstoßung zu verhindern, andererseits soll sie möglichst niedrig sein, um eine Medikamententoxizität sowie opportunistische Infektionen auszuschließen.

Elektrochemilumineszenz als Hilfsmittel zur Überwachung einer Therapie mit Cyclosporin
ECLIA ist die Lösung zur Überwachung einer Cyclosporin-Therapie. Die Großbuchstaben-Abkürzung steht für „Elektrochemilumineszenz-Immunoassay“ und ist als „Elecsys® Cyclosporine Assay“ erhältlich. Das Mittel dient zur quantitativen In-vitro-Bestimmung von Cyclosporin im menschlichen Vollblut. Per Elektrolumineszenz überwacht dieses Hilfsmittel bei einer immunsuppressiven Therapie eines Patienten die Wirkstoffkonzentration von Cyclosporin in seinem Blut. Das gewonnene Ergebnis versetzt dem behandelnden Arzt in die Lage, eine wirksame und gleichzeitig gut verträgliche Cyclosporin-Dosis zu bestimmen. Das Problem hierbei ist nämlich, den engen Korridor herauszufinden, in dem das Immunsuppressivum die beste Balance zwischen Abstoßungsvermeidung und Medikamentenverträglichkeit entfaltet.

Wie die Elektrochemilumineszenz eingesetzt wird
Für das „Elecsys® Cyclosporine Assay“ dienen Vollblutproben des Patienten als Testmaterial. Cyclosporin ist hauptsächlich an Proteine und Erythrozyten gebunden, weshalb eine Vorbehandlung der Proben von Hand in einem Schritt erfolgen muss, um das Analysematerial von den Proteinen abzulösen. Das aus der Vorbehandlung gewonnene Reagenz wird anschließend immer für sämtliche Elektrochemilumineszenz-Immunoassays genommen, um eine immunsuppressive Therapie zu überwachen. Die Inkubation erfolgt in 2 Schritten:
Bei der Erstinkubation über eine Dauer von 9 Minuten werden 20 μl von der vorbehandelten Probe mit einem Cyclosporin-spezifischen und biotinylierten Antikörper sowie einem mit einem Rutheniumkomplex markierten Cyclosporin-Derivat inkubiert. Daraufhin wird die markierte Bindungsstelle der Antikörper zum Teil mit Probenanalyt und zum Teil mit ruthenyliertem Hapten besetzt, abhängig von der Analytkonzentration in der Probe sowie der Bildung des entsprechenden Immunkomplexes. Bei der Zweitinkubation über ebenfalls 9 Minuten wird der gesamte Komplex nach dem Hinzufügen der mit Streptavidin beschichteten Mikropartikel durch die Interaktion von Streptavidin und Biotin an die Festphase gebunden.

Anschließend wird das Reaktionsgemisch in eine spezielle Messzelle gesaugt, wo die Mikropartikel auf der Elektrodenoberfläche mit Magnetkraft eingefangen werden. Danach werden die nicht gebundenen Bestandteile entfernt. Nachdem nun an die Elektrode eine elektrische Spannung gelegt wurde, entsteht ein Chemilumineszenzsignal, das sich mit einem Fotomultiplayer messen lässt und so Auskunft über die Wirkstoffkonzentration des Immunsuppressivums gibt.

Erprobte Technologie in der Organtransplantationstherapie
Mit der Elektrochemilumineszenz lässt sich innerhalb weniger Minuten ein zuverlässiger Nachweis erbringen über die Konzentration eines Immunsuppressivums. Ein spezieller Rutheniumkomplex und Tripropylamin in Verbindung mit elektrischer Spannung erzeugen eine kontrollierte Reaktion von hoher Präzision uns Aussagekraft.